Montag, 3. April 2017

17. Die Perle von Sizilien (Das Leben der HL. AGATHA)


Die kostbare Perle des Himmels, die hl. Agatha, ist in Sizilien in Italien im dritten Jahrhundert n. Chr., geboren und aufgewachsen, als Decius Kaiser in Rom war.
Sie war erst fünfzehn Jahre alt, als die Christenverfolgung begann. Die göttliche Liebe, die in ihrer Brust für ihren geliebten Jesus glühte, war jedoch so groß, dass sie gar keine Angst hatte. Im Gegenteil, sie eilte stets, um die Christen in ihrem Land zu unterstützen und zu helfen, um dem wahren Glauben in Christus treu zu bleiben.
 Sie sagte ihnen, dass wir nur vorübergehend auf der Erde sein würden und dass unsere wahre Heimat im Himmel in den Armen Gottes sei. Welchen Wert würde es also haben, hier für ein paar Jahre in falschen Freuden und Genüssen zu leben und danach,  das ewige Glück des Himmels zu verlieren?

Sie half ihnen mit ihrem Beispiel, den himmlischen Bräutigam Jesus noch mehr zu lieben und um Seinetwillen nichts zu befürchten, nicht einmal die schrecklichen Folterungen der Götzendiener.
Sie vermittelte ihnen was sie selbst lebte und das war das Geheimnis ihrer  Kraft.  Das heißt, die Sehnsucht nach dem ewigen Leben und die Liebe zu Gott, dem Vater, Seinen eingeborenen Sohn und dem Heiligen Geist.
Mit dieser Belehrung stärkte und unterstützte das junge 15-jährige Mädchen den Glauben der christlichen Mitbrüder und Schwestern, die mit Mut und Kraft, vor den hartherzigen Götzendienern den wirklichen Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, gestanden!
Alle kannten die junge Agatha, das Mädchen, das schon sehr früh zum Waisenkind wurde. Du siehst also, Gott wollte die frommen Eltern in Seine Nähe führen, als sie noch sehr klein war. Jedoch hatten diese seligen Eltern schon das kleine Mädchen mit ihrem Beispiel und ihren Worten geholfen, Gott kennenzulernen, Ihm zu  vertrauen und Ihn von ganzem Herzen zu lieben.
Mit dem großen Vermögen, das ihr ihre Eltern hinterließen und den Ratschlägen ihres gütigen Seelenführers, half sie sehr vielen betrübten und armen Menschen, Christen und Nichtchristen. Die Witwen, die Waisen, die Kranken, aber auch jede andere Seele, die die Hoffnungslosigkeit und die Verzweiflung fühlten, spürten die Liebkosungen ihrer Liebe. 
Alle liebten sie und erkannten in ihrem Gesicht  den Engel Gottes, wie sie genannt wurde, den Gott ihnen schickte, um sie von Schmerz und Armut  zu entlasten, aber vor allem ihre Seelen im wahren Glauben an Christus zu stärken.
Es war ihr immer eine große  Freude mit allen über den einzigartigen Vater ihrer Seele, unserem Vater im Himmel, zu sprechen. Sie sprach über die große Liebe, die Er für uns alle hatte, dass Er Seinen eingeborenen Sohn zur Erde sandte, um Sich zu opfern. Sie erzählte ihnen über unseren süßen Jesus und was Er über das Königreich des Himmels offenbart hat. Sie erklärte ihnen, dass auch sie Erben jenes Königreiches, als Kinder Gottes, die sie waren, werden könnten, solange sie den Heiligen Geist suchten, durch die heilige Taufe und die heilige Kommunion. Ohne den Heiligen Geist, sagte sie ihnen, kann keine Seele in das Reich Gottes kommen.
Im Jahre 251 n. Chr., während die große Verfolgung gegen die Christen tobte, die der Kaiser Decius angekündigt hatte, wurde Quintianus Statthalter von Sizilien. Natürlich, ging die große Aktivität der jungen Christin Agatha nicht unbemerkt am neuen Präfekt von Sizilien vorbei. Als er über die edle Herkunft der jungen Waisen Agatha, aber auch über den großen Reichtum, den ihr ihre Eltern hinterließen, erfuhr, beschloss er, ihre Gunst zu gewinnen. Schnell erkannte er aber, dass dies gar nicht einfach war, darum schickte er eine Truppe hin, sie zu verhaften und sie vor das Gericht der Stadt Catania, wo der Sitz seines Amtes war, zu führen. 
Als Quintianus Agatha vor sich sah, war er so sehr von ihrer Schönheit und Ihrer höflichen Haltung geblendet, dass er dachte, sie zu  seiner Frau zu nehmen. Darum  versuchte er mit List sie zu überzeugen sich den Götzen zu opfern, um nicht gezwungen zu sein, sie den rauen Folterungen, auszusetzen, wie  die anderen Christen. Darum schickte er sie für eine Weile zu Afrodisia, einer für ihr sündiges Leben bekannte Frau. Auf unzählige Arten versuchte sie mit ihren Töchtern, die junge Christin vom Weg der Tugend in die Irre zu führen. Die junge Agathe hat jedoch allen begierigen Vorschlägen und Versprechungen Afrodisias willensstark widerstanden. Bewaffnet mit dem festen Glauben an Jesus Christus und Seinem blutigen Opfer am Kreuz, blieb sie der Liebe zu Ihm treu. Dies verärgerte Quintianus sehr, der daraufhin seinen Soldaten befahl, sie einer Reihe von Folterungen zu unterziehen und dann in den Kerker zu werfen, im Glauben, er könnte die Märtyrerin umstimmen.
Am nächsten Tag versuchte er wieder sie davon zu überzeugen, sich den Götzen zu opfern. Αber Agathe trat mutig dem Statthalter gegenüber und bezeugte wiederrum ihren Glauben an den einen und wahren Gott. Da wurde er so zornig und befahl den Henkern sie zu entkleiden und mit einer glühenden Zange eine Brust zu entwurzeln. Nachdem er seine Grausamkeit beendete ordnete er an, sie wieder in den Kerker zu stecken.
Im Kerker versuchte Agatha trotz der Schmerzen von der schmerzhaften Brustamputation, zu ihrem geliebten Jesus zu beten, um ihr Kraft zu geben, dass sie das Leid ertragen kann und sie keine Angst überkommt.
Plötzlich füllte sich der Kerker mit himmlischem Licht und sie sah ein Kind hereinkommen, das eine brennende Kerze hielt, gefolgt von einem Greis, der in seinen Händen eine kleine Apothekerbüchse, mit vielen Wundmitteln darin, hielt. Als er sie aber bat ihm ihre Wunden zu zeigen, verneinte sie es. Da war der alte Mann gezwungen, ihr zu offenbaren, dass er der Apostel Petrus war und der kleine Junge, ihr Schutzengel, und sie auf Geheiß von Jesus Christus gesandt wurden, um sie zu heilen und sie im Kampf zu stärken. Als  die Erscheinung verschwunden war, stellte die kleine Märtyrerin Christi fest, dass alle ihre Wunden verheilt waren und auch die Brust wiederhergestellt war. 
Die Wachen, die  all diese Wunder sahen und dass sich auch die Fesseln der Heiligen von selbst gelöst haben, bekamen große Angst und flüchteten eilends davon, während die anderen Gefangenen die heilige Märtyrerin  drängten,  die Gelegenheit zu nutzen den Kerker zu verlassen. Sie jedoch, gestärkt durch die Gnade des Heiligen Geistes,  erbat die Hilfe ihres Bräutigams Jesu Christi, gewürdigt zu werden, nicht eher zu gehen bis sie die Märtyrerkrone  in ihren Händen habe! Die göttliche Liebe, die in ihrem Herzen für ihren geliebten Jesus glühte, war so stark, dass sie die Zeit nicht erwarten konnte, das letzte Martyrium zu ertragen, welches  sie in das himmlische Königreich Gottes, in die Arme ihres vielgeliebten Gottes führen würde.
Nach vier Tagen rief Quintianus sie abermals zum Gericht, in das kleine Amphitheater in der Stadt, zu sich. Als man sie vor ihn brachte, konnte er seine Überraschung und Bewunderung nicht verbergen, sie nicht nur geheilt zu sehen, sondern auch vor Schönheit und Anmut strahlend. Er schrieb diese Gunst den falschen Göttern des Olymps zu, und empfahl ihr, sich aus Dankbarkeit für sie zu opfern.
Unsere Heilige jedoch weigerte sich und sagte so laut, dass es alle hören konnten, dass ihr geliebter Jesus Derjenige sei, Der sie geheilt hat, und nicht die  falschen Götter, die er  anbetet.
Dieses Eingeständnis verärgerte den gottlosen Statthalter noch mehr, der sogleich befahl Kohlen anzuzünden, dort scharf-spitzige Scherben hineinzuwerfen und wenn alles gut brennt, die junge Agatha darin zu wälzen. 
Während die Henker diese abscheuliche Tat durchführten  und die Märtyrerin Christi fortfuhr darauf zu bestehen, auch diese Folter zu ertragen, erschütterte plötzlich eine großes Erdbeben  die Erde, während aus dem Vulkan Ätna, feurige Steine und Lava herauskamen, um alles auf deren Weg zu zerstören.
Alle hielten dieses Geschehen als  Eingreifen der göttlichen Gerechtigkeit für die ungerechte Behandlung der jungen Jungfrau und mit Tränen, bettelten sie den Statthalter an, die Folterungen des jungen Mädchens zu stoppen. Er jedoch befürchtete einen Aufstand des Volkes und befahl  Agathe wieder in den Kerker zu stecken.
Dort sprach unsere Heilige, von den schrecklichen Martyrien erschöpft, ihr letztes Gebet. Ihr geliebter Jesus lud sie bereits zu Sich in Sein himmlisches Königreich ein. Da übergab unsere Heilige friedlich ihren Geist in die Hände ihres Königs Jesus, Den sie so sehr liebte und verehrte, wie nichts andere hier auf Erden.
Es war der 5. Februar des Jahres 251 n. Chr. 
Nach dem Tod unserer Heiligen erhielten die Christen den Leib, um ihn zu begraben. Aber als sie gingen, um die heilige Reliquie ins Grab zu setzen, das vorbereitet worden war, erschien ein hellerleuchteter junger Mann von hundert Kindern begleitet, die in der Stadt Catania unbekannt waren. Der junge Mann hielt eine Marmorplatte, die er über dem Grab der Heiligen platzierte.  Auf der Platte stand geschrieben:  „Ein heiliges bereitwilliges Gemüt zur Ehre Gottes und Rettung des Vaterlandes“. Dies bedeutete, dass die Heilige im Geiste heilig und gerecht war und von jeder Eitelkeit und leiblichen Genüssen entfernt war und so aus eigenem Willen dem Martyrium entgegenging. Ihr Opfer war zu Ehren Gottes und würde dazu beitragen, das Land aus der Finsternis des Götzendienstes zu retten.
Jeder verstand, dass der hellleuchtende junge Mann  der Schutzengel ihrer Seele war, der unsere Heilige sehr liebte und, dass diese Kinder Engel Gottes waren, und Gott verherrlichten.


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